Eine besondere Schule für besondere Kinder
Philosoph Sir Karl Popper stand Pate . . .
Ein besonderes Zeugnis gabs vor dem Ferienbeginn für die Sir–Karl–Popper–Schule, die im Wiedner Gymnasium untergebracht ist. Hier werden – erstmals in Österreich – seit einem Jahr hochbegabte Jugendliche unterrichtet. Jetzt wurde Bilanz gezogen: "Feuerprobe bestanden!"
Die Schule, benannt nach dem Philosophen Karl Popper, hat eine Vorreiterrolle. Die Grundidee: Besonders begabte Lehrer unterrichten besonders begabte Schüler. Letztere wurden von Wissenschaftern unter der Leitung des Büros für die Organisation angewandter Sozialforschung (BOAS) unter die Fittiche genommen. Maximal 14 Mädchen und Burschen von 15 Jahren waren in den Klassen des ersten Jahrganges. "Coaching"–Stunden, eine spezielle Betreuung und Beratung durch die Lehrer, ergänzen den Lehrplan.VP–Vizebürgermeister Bernhard Görg, der das ehrgeizige Projekt ins Leben gerufen hat: "Bei allen Problemen mit "Hochbegabten" sind wir mit dieser neuen Unterrichtsform auf dem richtigen Weg." Prof. Ernst Gehmacher (BOAS) dazu: "Die besten Schüler springen vorwärts, fast auf Hochschulniveau, aber nur dort, wo die Stärken und Interessen liegen. In anderen Fächern zeigen sie mitunter selbstbewußt Desinteresse." Doch das sei der große Vorteil der Schule, daß unterschiedliche Talente unter einem Dach bestmöglich gefördert würden, so Direktor Günter Schmid.Einer Gefahr, die auserwählten Schülern droht, will Görg vorbeugen: "Hochbegabte werden leicht zu Einzelgängern. Die soziale Integration soll daher verstärkt werden. "Anmeldungen sind noch möglich (Tel.: 503 74 66). Görg: "Es müssen keine Wunderkinder sein. Die Begeisterung fürs Lernen ist das wichtigste."