Der Lehrer wird zum Coach
Pädagogen der Hochbegabten–Zweige der Gymnasien tagten
GONSENHEIM. Lehrkräfte aus Hochbegabtenschulen in Mainz, Kaiserslautern, Trier und Koblenz lernten zwei Tage lang die Beratung und Förderung von Schülerinnen und Schülern durch so genanntes "Coaching". Bei diesem Ansatz sollen den Schülern keine Lösungsvorschläge für ihre Sorgen und Probleme angeboten werden. Vielmehr soll eine Hilfestellung zur Problemlösung durch den Schüler selbst an die Hand gegeben werden.
Organisator war die Schule für Hochbegabtenförderung und Internationale Schule am Gymnasium Gonsenheim unter Leitung von Marieluise Noll–Ziegler und Irene Heister. Als Referentin konnte Renate Wustinger aus Wien gewonnen werden. Sie unterrichtet dort an der Sir–Karl–Popper–Schule, dem Hochbegabtenzweig des Wiedner Gymnasiums, vor allem das Fach "Kommunikation und soziale Kompetenz".
Die Sir–Karl–Popper–Schule bietet daneben, von Dr. Wustinger etabliert, für ihre vierzehn– bis sechzehnjährigen Schülerinnen und Schüler regelmäßiges Coaching von kleinen Schülergruppen durch eine Lehrkraft an. Nach zweijährigem verpflichtendem Coaching sind die meisten Schüler dann selbst in der Lage, dieses Instrumentarium in einer Gruppe von Gleichaltrigen oder im Partnergespräch einzusetzen, um sich über ihre Probleme, vor allem aber über Möglichkeiten zur selbstständigen Problemlösung Klarheit zu verschaffen.
Dass ein solches Coaching–Verfahren nicht nur hoch begabten, sondern allen Jugendlichen zugute kommen kann, wurde immer wieder betont. Deswegen wünschten sich am Ende die Lehrer einstimmig und begeistert entsprechende Fortbildungen für Kollegen möglichst aller Schulen und eine feste Einbindung von Coaching in den schulischen Alltag.
Zuvor jedoch bedarf es der Einübung in diese Praxis. Das Coaching–Seminar bestand daher aus einer Abfolge von theoretischen Grundlagen und praktischen Übungen. Am Ende waren sich alle einig: Es darf nicht bei diesem Anstoß bleiben, es müssen Mittel und Wege der Fortbildung gefunden werden, wie die Coaching–Fähigkeiten von Lehrkräften aller Schularten aufgebaut und stetig ausgeweitet werden können.