28.06.2019

Karl*a-Auszeichnung 2019

BERICHT VON DER ERSTEN KARL*A - PREISVERLEIHUNG

Direktor Scheiber bedankt sich für die Initiative und betont, dass mit diesem ersten Jahrgang der Samen gepflanzt wird für eine Idee, die über die nächsten Jahre weiter wachsen und gedeihen wird.

Zuzana Maserova, Doktorandin am IST (Institute of Science and Technology) Austria erzählt von ihrem beruflichen Werdegang, der sie aus Bratislava in der Slowakei, über Stationen an Universitäten in Cambridge und Kanada, mit einer Unterbrechung als Lehrende in Ghana, Afrika, schließlich nach Österreich getragen hat. Besonders auffallend an ihrem Vortrag ist, dass sie einerseits betont, dass sie von ihren Eltern immer ermutigt und nie anders als ihr Bruder behandelt wurde, aber auch, dass Wettbewerbe eine sehr wichtige Rolle in dieser Entwicklung gespielt haben. Erst mit der Teilnahme und den Erfolgen in diesen Wettbewerben hat sie Selbstvertrauen entwickelt. Sie betont sogar, dass sie nie besonders gut war in Mathe, dass ihr aber das Lösen von Fragestellungen immer so viel Freude bereitet hätte, dass sie einfach weiter gemacht hat. Auch wenn sie herausstreicht, dass sie immer wieder unsicher war, so hat sie sich die Erfahrung der Wettbewerbe zunutze gemacht und sich auch vor ihren Bewerbungen in England und Kanada einfach immer wieder gesagt, „vielleicht klappt es, vielleicht auch nicht, ich gebe einfach mein Bestes!“ Dieses Schritt für Schritt Denken hat sich für Zuzana Maserova sehr bewährt, sie empfiehlt es auch jungen Frauen, die diesen Weg noch vor sich haben!

Ema Euler-Rolle und Claudia Wohlgenannt übergeben im Namen des Vorstands des Poppervereins die Gutscheine an die Preisträgerinnen:

Prisca Hlustik, Clara Stiller, Stephanie Müllauer, Olivia Euler-Rolle

Weitere Preisträger*innen, nicht anwesend: Wanda Perner und Franziska Musil

Im Anschluss entspinnt sich ein angeregter Austausch: Prisca Hlustik erzählt von ihrer Arbeit über Geschlechterrollen im Sport, Clara Stiller von den Erfahrungen einer Lehrerin, die eine Mädchenklasse besuchte, aus der ein sehr hoher Anteil an Frauen später in MINT Fächern weiter gearbeitet hat. Dass dieser Schnitt in koedukativen Modellen so selten erreicht wird liegt möglicherweise auch daran, dass beispielsweise wenn ein Beamer in der Klasse nicht funktioniert, hier natürlich sofort 1-2 Burschen für zuständig erklärt werden. Will man Mädchen also in naturwissenschaftlichen Fächern unterstützen, reicht es möglicherweise nicht aus, sie im Unterricht „gleich“ zu behandeln. Sogar Stephanie Müllauer, die mit ihrer VWA in Chemie bereits 3 Preise gewonnen hat und sich somit zu einem Vorbild für Mädchen entwickelt hat,  räumt ein, dass sie von ihrem Chemielehrer zu Anfang mehrfach ermutigt werden musste, sich bei der Chemie Olympiade anzumelden!

Es braucht also konkrete Ermutigung durch Lehrpersonen, schrittweises Denken das zu Selbstvertrauen führt und natürlich Vorbilder!

Die Schülerinnen haben sich sehr gefreut, Zuzana Maserova kennenzulernen und ihre Sichtweise und Erfahrungen zu hören! Es war ein sehr spannender Austausch! Wir alle wünschen uns mehr davon und möchten Zuzana Maserova gerne wieder an die Popperschule einladen, weil wir denken, dass von ihrer Geschichte viele junge Frauen profitieren können.